Histamin: Zwischen essenziellem Botenstoff und missverstandener körpereigener Kommunikation (Deep Dive)
Shownotes
„Histamin ist kein Störfaktor - es ist ein essenzieller Botenstoff.“ – Gesundheitswissenschaftler Matthias Baum zeigt in diesem Deep Dive, warum ein Molekül, das oft für Beschwerden verantwortlich gemacht wird, in Wahrheit ein zentraler Regulator unseres Körpers ist. Histamin steuert Immunreaktionen, Wachheit, Verdauung, Darmbeweglichkeit und Wundheilung und wirkt über vier verschiedene Rezeptoren in Haut, Darm, Gefäßen, Gehirn und Immunsystem.
Die Frage ist deshalb selten ob Histamin vorhanden ist, sondern wie es verarbeitet wird. Gebildet aus der Aminosäure Histidin und gesteuert über Enzyme wie HNMT und die im Dünndarm produzierte Diaminoxidase (DAO), entsteht ein empfindliches Gleichgewicht aus Produktion, Ausschüttung und Abbau. Gerät dieses System aus der Balance - durch Stress, Entzündungen, Dysbiose, eine gestörte Darmbarriere oder genetische Varianten - kann ein eigentlich gesundes Signal plötzlich Beschwerden auslösen.
Histaminose, Histaminintoleranz, Allergie, Pseudoallergie oder Mastzellaktivierung: Matthias Baum ordnet ein, warum die Begriffe oft vermischt werden und weshalb echte Intoleranzen selten sind, funktionelle Störungen jedoch häufig. Entscheidend ist die Frage, warum der Körper Histamin nicht mehr richtig reguliert: ob die Diaminoxidase (DAO) nicht genügend aktiv ist, ob histaminbildende Bakterien im Darm dominieren oder ob chronischer Stress die Mastzellen überreizt.
Histamin wird so zum Spiegel eines gesamten Systems - Mikrobiom, Darmbarriere, Immunbalance und Stressachse greifen ineinander. Wo entsteht das Ungleichgewicht? Welche Rolle spielen fermentierte Lebensmittel wirklich? Und wie lässt sich der Histaminhaushalt wieder stabilisieren, ohne in dauerhafte Verbotslisten zu verfallen? Antworten direkt aus dem PARACELSUS LAB.
Ein ALL EARS ON YOU Original Podcast.
Transkript anzeigen
00:00:00: Histamin ist eine essentielle Substanz, ein essentieller Bodenstoff in unserem System, ohne den wir nicht funktionieren würden.
00:00:06: Histamin ist nicht schlecht, das ist wichtig zu unterstreichen.
00:00:09: Aber gegebenenfalls ist da zu viel Histamin und das kann nicht gut abgebaut werden und es gibt uns ein Zeichen dafür, dass es ein Ungleichgewicht im unserem System gibt.
00:00:22: Revolutionäre Perspektiven auf Gesundheit und Krankheit.
00:00:27: Der Podcast der Paracelsus-Gesundheitsakademien mit Matthias Baum.
00:00:34: Hallo Menschen, willkommen zu einem neuen Paracelsus-Laptip-Dive.
00:00:38: Heute sprechen wir über ein Molekül, das dem ein oder anderen Patienten, der ein oder anderen Patientin Beschwerden bereitet.
00:00:47: Ein Molekül.
00:00:48: dass gleichzeitig fundamental missverstanden wird.
00:00:52: Wir sprechen heute über Histamin.
00:00:55: Viele Menschen haben eine regelrechte Odyssey hinter sich, Kopfschmerzen ohne Ursache, Rötung der Haut nach dem Essen oder so ein richtiger Flasche im Gesicht, Herzrasen, Verdauungsprobleme, Schlafstörung.
00:01:09: Und irgendwann fällt vielleicht auch mal so ein Begriff wie Histaminunverträglichkeit, Histaminose oder Histaminintoleranz.
00:01:16: Das klingt einleuchtend, ist aber medizinisch vielleicht zu kurz gegriffen.
00:01:20: Denn wir müssen verstehen, Histamin ist kein Störfaktor.
00:01:24: Das ist ganz wichtig.
00:01:25: Histamin ist ein essenzielles Regulationsmoleküle in unserem Körper.
00:01:30: Wir brauchen es jeden Tag, jede Minute, könnte man sagen, für Immunreaktionen, für unsere Wachhalt, für die Funktionsweise unseres Nervensystems, für unsere Verdauung und für Wundheilung.
00:01:42: Wenn also Histamin Beschwerden macht, liegt das fast nie am Histamin selbst, sondern daran, dass Bildung, Abbau und Regulation aus dem Gleichgewicht geraten sind.
00:01:51: Und genau da beginnt der Fehler, den wir in der Praxis immer wieder sehen.
00:01:55: Es wird über Lebensmittel gestritten, über vermeidbare Listen, über darf ich das essen oder nicht.
00:02:02: Dabei ist der entscheidende Punkt ein anderer.
00:02:05: Warum verarbeitet der Körper Histamin nicht mehr richtig?
00:02:08: Und die Frage, welche Systeme im Hintergrund sind gestört, dass ein eigentlich gesundes Signal plötzlich krank macht oder beschwerdenbereitet.
00:02:16: Und genau darauf wollen wir in diesem Diebdalf heute strukturiert eingehen.
00:02:20: Was ist Histermin wirklich?
00:02:23: Und warum ist es unverzichtbar?
00:02:25: Wie wird es gebildet und verarbeitet in unterschiedlichen Körpersystemen?
00:02:31: Natürlich schauen wir auch darauf, wie es wieder abgebaut werden kann.
00:02:34: Wir gehen an der Stelle auch weiter ein auf verschiedene Begrifflichkeiten, die ich gerade schon erwähnt habe, nämlich wie histaminose, histaminintoleranz und grenzen das Ganze noch mal zu Themen rund um Allergien und einem anderen spannenden Thema, nämlich dem Mastzellaktivierungssyndrom ab.
00:02:51: Wir wollen aber auch darauf eingehen, welche Rolle das Stresssystem oder Dauerstress, die Darmbarriere des Mikrobiom und eine gestörte Immunbalance, auf Histamin-Auswirkungen haben und gucken in dem Kontext logischerweise auch auf diagnostische Möglichkeiten, was sinnvoll ist und was vielleicht auch nicht und welche therapeutischen Ansätze sich vielleicht daraus ableiten lassen.
00:03:15: Und damit lasst uns direkt einsteigen in dieses Thema.
00:03:19: Histamin und wie schon gesagt ein essentieller Botenstoff in unserem Körper und per se erstmal gar nichts Schlechtes.
00:03:26: Wenn wir Histamin einteilen, nennen wir Histamin ein sogenanntes biogenes Amin.
00:03:32: Bei den Begrifflichkeiten denkt man manchmal, ich bin noch keinen Schritt weiter.
00:03:35: Was heißt das?
00:03:36: Wir nehmen das auseinander.
00:03:37: Wir haben zwei Wortteile dabei.
00:03:39: Wir haben das Thema Amin.
00:03:42: Das bedeutet, vereinfacht ausgedrückt, dass sich chemisch aus einer Aminosauere ableitet, also umgewandelt werden kann.
00:03:49: Und Biogen, dass es im Körper selbst hergestellt wird.
00:03:53: Biogene Amine gibt es viele von, sind also nichts anderes als ein körpereigenes Signalmolekül, Botenstoffe, die direkt aus Aminosoren gebildet werden.
00:04:04: Bei Histamin ist die Aminosore, die zugrunde liegt, die Aminosore histidin.
00:04:09: Auch die haben die eine oder andere schon mal gehört.
00:04:11: Sie gilt als semiessenziell und ist quasi der Rohstoff, aus dem dann der fertige Botenstoff Histamin gebildet werden kann.
00:04:22: Für die Bildung und für die Umwandlung von Histidin zu Histamin benötigt der Körper ein Enzym, die sogenannte Histidin-Dekarboxylase.
00:04:32: Der Körper bildet also Histamin selbst und nutzt es aktiv.
00:04:37: Und hier kommt klar die Rolle zum Vorschein, weil es eben nicht ein negativer Stoffe ist, der zu viel gebildet ist und den wir loswerden sollten, sondern lasst uns hier nun erstmal auf die Funktionsweise eingehen.
00:04:51: Gerade das Immunsystem hat eine enge Verbindung zum Thema Histamin.
00:04:56: Histamin ist der erste Mediator einer Entzündung.
00:05:00: Also quasi die erste anwesende Biogene, also vom Körper selbst produzierte Substanz, die dafür notwendig ist, dass Entzündung überhaupt richtig losgehen kann.
00:05:11: Es öffnet Blutgefäße, erhöht die Durchlässigkeit durch Gefäße und sorgt so, dass Immunzellen schneller zum Ort des Geschehens gelangen.
00:05:20: Histamin wirkt aber nicht nur für das Immunsystem, sondern auch neurologisch.
00:05:25: Das ist wichtig für die neurologische Steuerung.
00:05:27: Im Gehirn dient beispielsweise Histamin als Botenstoff, als Neurotransmitter.
00:05:32: Es ist wichtig, damit wir wach sind.
00:05:35: Auch das ist eine ganz entscheidende Funktion.
00:05:37: Es erhöht die Aufmerksamkeit und moduliert Lernprozesse.
00:05:41: Histamin, das kennen viele, die vielleicht auch Probleme damit haben, nämlich zu viel Histamin, ist auch entscheidend, für die Verdauungssituation, also für den Verdauungstrakt.
00:05:52: Histamin stimuliert die Magensäurenproduktion.
00:05:55: Und ohne Histamin gäbe es schließlich keine ausreichende Magensäure, die zur Verfügung stände.
00:06:01: Das heißt, Verdauung chemisch wäre nur sehr schwer möglich.
00:06:05: Und gleichzeitig hat Histamin physiologisch Auswirkungen auf die Darmbeweglichkeit ist.
00:06:11: Beschleunigt die sogenannte Peristaltik.
00:06:13: Und jetzt wird schon klar, dass wenn ein Missverhältnis zwischen anwesendem Histamin- und Histaminabbau entsteht, dass hier viele Symptome im Bereich des Magens, des Verdauungstraktes entstehen können, aber auch auf Ebene des Nervensystems oder des Immunsystems.
00:06:29: Und damit das funktionieren kann, geht es auch nicht schlicht und einfach nur um das Histamin, sondern anwesende Histaminrezeptor.
00:06:39: Verschiedene Histaminrezeptoren an unterschiedlichen Geweben erzeugen unterschiedliche Funktionen.
00:06:44: Das heißt, wir haben andere Histamin Rezeptoren im Gehirn oder im Verdauungstrakt oder die für das Immunsystem notwendig sind.
00:06:51: Und wir sprechen hier von vier unterschiedlichen Gruppen.
00:06:54: Der H-I Rezeptor, also Histamin I Rezeptor, hat wichtige Funktionen für das Immunsystem bei dem Thema rund um Allergien.
00:07:04: Gefäßweitsstellungen und symptomatisch könnte eher was daraus entstehen wie Juckreiz oder Kopfschmerzen.
00:07:10: Wir finden die H-I Rezeptoren in der Haut an Schleimhäuten, an Gefäßen, an Bronzchen und teilweise auch im Nervensystem.
00:07:18: Wenn dieser Rezeptor übermäßig stark aktiviert wird, durch zu viel Histamin beispielsweise, dann kommt es zu Hautrötung, zum Flasch, zu Juckreiz, zu Schwellungen, gegebenenfalls auch zu Kopfschmerzen oder Migräne.
00:07:32: Der nächste Rezeptor, es ist simpel aufgebaut, ist der H. II Rezeptor.
00:07:36: Der ist entscheidend im Verdauungstrakt für die Magensäurenproduktion, aber auch hier ganz spannend für das Herz und die Herzmuskulatur.
00:07:45: Das heißt, die Herzfrequenz wird hiermit reguliert und die Immunmodulation.
00:07:52: Wir finden die H. II Rezeptoren im Magen, im Herzen, in bestimmten Immunzellen, nämlich den sogenannten Mastzellen und T- und B-Lymphozyten.
00:08:02: Symptome, auch hier, wenn es übermäßige Reaktionen der H-II-Rezeptoren gibt, sind Sodbrennen und Herzrasen.
00:08:09: Und man merkt schon, ah, die eine oder andere Symptome im Kontext mit Histamin hat man schon mal gehört.
00:08:15: Der nächste Rezeptor, zwei kommen noch, der nächste ist aber erstmal der H-III-Rezeptor.
00:08:20: Er ist entscheidend als Neurotransmitter-Regulation im zentralen Nervensystem.
00:08:25: Und das ist ganz wichtig zu verstehen.
00:08:27: Histamine ist notwendig, wenn es anwesend ist für Wachheit, für Schlaf und Fokussierung.
00:08:34: Auch da spielt Histamine eine ganz entscheidende Rolle.
00:08:36: Und wir finden die H-III-Rezeptoren im Gehirn, insbesondere im Hirn Stamm und im Hypothalamus.
00:08:43: Störungen.
00:08:44: Blockierungen, vielleicht auch das Rezeptors, können auch mit Müdigkeiten hergehen.
00:08:48: Das ist medikamentös manchmal bedingt.
00:08:51: Aber bei übermäßiger Stimulation reden wir über Schlafstörungen, über Reizbarkeind und auch hier über Kopfschmerzen und Migräne.
00:08:58: Der letzte Rezeptor, der HV Rezeptor, ist ebenfalls wichtig für das Immunsystem und quasi für die Immunzellenkung und auch ein wichtiger Faktor bei chronischen Entzündungen.
00:09:11: Das Vorkommen der H-V-Rezeptoren finden wir im Darm, aber eben auch in der Milz, im Knochenmark, in Mastzellen und in sogenannten Eosinophilengranolozyten, also bestimmten weißen Blutkörperchen.
00:09:24: Höhere Aktivierung der H-V-Rezeptoren sorgen für chronische Darmbeschwerden und entzündliche Symptome.
00:09:30: Und jetzt wird relativ klar, dass Die Symptome nicht alleine vom Histamin selbst abhängen, sondern davon, welche Rezeptor in welchem Gewebe aktiviert wird, übermäßig aktiv.
00:09:41: Und natürlich ist hier entscheidend das Verhältnis von Aufbau und Abbau.
00:09:47: Wir können uns vorstellen, dass ein biogenes Amin, also vom Körper selbst produziertes Signalmolekül, vielleicht auch wieder abgebaut werden muss.
00:09:56: Und dieser Punkt wird häufig übersehen und bringt uns zu einem wichtigen, sehr wichtigen Aspekt, wenn wir über Histamien sprechen, neben dem Aufbau und der Bildung, was wir schon gesagt hatten, die Frage, wie es abgebaut werden kann.
00:10:09: Man könnte sagen, Histamin ist selten das Problem.
00:10:11: Es ist tendenziell eher der mangelnde oder fehlende Abbau.
00:10:15: Es gibt zwei Wege.
00:10:16: Histamin kann endogen gebildet werden.
00:10:20: Und hier sprechen wir genau von diesem biogenen Amin.
00:10:23: Das heißt, der Körper produziert Histamin selbst aus Histidin, wie wir es gerade eben schon beschrieben haben.
00:10:29: Und dieses Histamin wird enzymatisch, wie eben schon gesagt, über die Histidin-Dekapoxylase, also dieses Enzym, zu Histamin umgebaut und in größeren Mengen gespeichert.
00:10:42: Und wir können uns jetzt vorstellen, dass Wenn wir schon wissen, dass es an bestimmten Zielorganen Rezeptoren gibt, auch wiederum andere Zellen wichtig sind, wo dieses gebildete Histamin gespeichert werden kann.
00:10:52: Nämlich in Mastzellen.
00:10:55: Und wie wir wissen, gerade bei Allergien sind es die Mastzellen, die durch Antikörper, IgE-Antikörper aktiviert werden und dann als erstes Histamin ausschütten.
00:11:03: Also das ist endogengebildetes Histamin aus Mastzellen, aus Basophilenkranolozücken, aus Zellen im ... Magenbereich, wir hatten schon gesagt, Histamin ist notwendig für die Magensäurenproduktion und ausreichende Ausschüttung.
00:11:20: Und es wird neben den Zellen im Magen auch in Neuronen des enterischen Nervensystems gespeichert.
00:11:26: Also ganz viel, wenn wir über Histamin sprechen, bezieht sich einmal auf den Verdauungstrakt, aber auch auf das zentrale Nervensystem.
00:11:33: Diese Zellen sind quasi wie eine Art Speicher von Histamin, der bei Bedarf reigesetzt werden kann.
00:11:40: Ganz gezielt, schnell und lokal.
00:11:43: So, und neben diesem endogenen vom Körper selbst erzeugten Histamin gibt es noch eine andere Quelle, nämlich Exogen, also Histamin, das von außen zugeführt wird.
00:11:55: Und wer sich schon mal mit Histamin-Armerernährung beschäftigt hat, viele von euch, die hier als Therapeutin und Ärztin wahrscheinlich mit zuhören, kennen das thema logischerweise, aber wir greifen das einmal nochmal genauer auf, dass man sich vorstellen kann, dass Histamin produziert werden könnte.
00:12:12: in bestimmten Lebensmitteln.
00:12:14: Und wer sich die histaminarme Ernährung schon mal angeschaut hat, weiß, na ja, vielleicht sollten lange gereifte oder konservierte Lebensmittel nicht so häufig gegessen werden oder fermentierte Produkte.
00:12:26: Und wir versuchen das einmal zu klären, warum das so ist.
00:12:28: Weil was ist histamin nochmal?
00:12:31: Ein biogenes, also selbst erzeugtes Amin, also Abkömmling von einer Aminosäure, ein Botenstoff, der produziert wird.
00:12:40: Und logischerweise entsteht der Infermentationsprozessen.
00:12:44: Also exogegen gebildetes Histamin kann außerhalb des Körpers entstehen und den Körper trotzdem mit beeinflussen in bestimmten Lebensmitteln, die beispielsweise fermentiert sind.
00:12:54: Bakterien zersetzen in einem Infermentationsprozess Eiweiße.
00:12:58: Aus den Eiweißen lösen sich die einzelnen Aminosorchen, da haben wir natürlich verschiedene.
00:13:05: Und eine davon wird definitiv auch Histidin sein.
00:13:08: Und dieses Histidin kann von verschiedenen Bakterien umgewandelt werden zu Histamin.
00:13:12: Also haben wir in fermentierten Produkten häufig eine hohe Histamindichte.
00:13:17: Und bestimmte Bakteriengruppen, sogenannte Histaminbildner, produzieren auch explizit die Histidin-Dekapoxylasen.
00:13:27: Und wenn sich diese Bakterien im Darm ansiedeln, dann haben wir auch einen wichtigen Faktor.
00:13:32: Da muss das Lebensmittel nicht fermentiert sein.
00:13:34: sein im Vorfeld.
00:13:36: Aber wir haben Bakterien im Darm, die mehr Enzyme produzieren, dass mehr Histamin gebildet werden kann.
00:13:43: Langgelagerte Produkte, Produkte, die quasi fauen oder sich auseinanderbauen, Stück für Stück, das haben wir häufig bei Fischstellinger gelagert ist, wird natürlich auch histaminreicher.
00:13:56: Und grundsätzlich Reifungsprozesse, also Käse, Wurstwaren und Wein, muss man hier nochmal ganz besonders nennen.
00:14:03: Gerade diese bakterielle Produktion, auch im Darm selbst, die auftreten kann, auch wenn das Lebensmittel selbst relativ frisch war, ist ein massiver Faktor, der gegebenenfalls auch ein Störfaktor sein kann, dass Histamin-Symptome, Histaminosen entstehen können und für chronische Beschwerden im Verdaumstrakt sorgen können.
00:14:24: Und wenn wir uns diesen endogenen und exogenen Weg jetzt nochmal genauer anschauen, dann gibt es auch zwei Wege, wie das eigentlich wieder abgebaut und ausgeglichen werden kann.
00:14:33: Für den intracellulären Abbau, also das, was der Körper selbst bildet, das passiert quasi innerhalb der Zellen.
00:14:42: Also nicht das, was auch von Mastzellen ausgeschüttet worden ist, sondern in den Zellen selbst.
00:14:48: Und für diesen intracellulären Abbau braucht es, so wie es zum Aufbau auch schon eins gebaut hat, wieder ein Enzym.
00:14:54: Und dieses Enzym nennt sich histamin N-Methyltransferase, abgekürzt HNMT.
00:15:00: Dieses Enzymen arbeitet nur innerhalb der Zellen und wir finden dieses Enzymen besonders in der Leber, in den Nieren, in der Lunge und vor allen Dingen im zentralen Nervensystem.
00:15:09: HNMT, Histamin N-Methytransferase, baut also zelluläreres Histamin ab.
00:15:16: Es ist entscheidend, wenn es hier fehl, Produktionen dieses Enzyms gibt für Symptome des im zentralen Nervensystem, Kopfschmerzen, Migräne, Schlafstörungen, Unruhe.
00:15:28: Und damit dieses Enzym arbeiten kann, benötigt es verschiedene Co-Faktoren, S-Adenosylmetionin beispielsweise und dazugehörige B-Vitamine, die entscheidend sind, B-Zwölf, Folat, Vitamin B-Sex.
00:15:40: Und es wird beeinflusst beispielsweise von oxidativen Stress.
00:15:43: Und ganz wichtig, es gibt genetische Polymorphismen.
00:15:48: Also genetische Veränderungen, die in einer größeren Population von mindestens ein Prozent der Bevölkerung vorkommen, die dafür sorgen, dass dieses Enzym nicht richtig gut arbeiten kann.
00:15:58: Das kann man testen.
00:15:59: Dazu sprechen wir später noch mal mehr.
00:16:01: Intracelluläre Abbau wäre dann gestört.
00:16:04: Ein anderes Enzym, was viele schon mal gehört haben in diesem Kontext, ist die sogenannte Diaminoxidase.
00:16:12: Dao abgekürzt.
00:16:14: Und das ist das Schlüssel-Element Gerade wenn wir über Histaminosen und Histaminintoleranz sprechen.
00:16:20: Der spannende Teil dieses Enzym, die Diaminoxidase, baut extrazelluläre, also außerhalb der Zelle, auch das Histamin, das ausgeschüttelt worden ist, mit ab.
00:16:31: Und Diaminoxidase wird vom Körper selbst überwiegend im Dündarm produziert.
00:16:37: Das sollten wir uns noch mal merken.
00:16:39: Und es baut das Nahrungshistamin ab.
00:16:41: Also stellt euch vor, er ist etwas sehr histaminreiches.
00:16:44: Ein Glas Rotwein mit Käse und Wurst, die viel gereift ist.
00:16:47: Das wird sehr histaminreich sein, vielleicht noch ein bisschen Sauerkraut dazu.
00:16:51: Dieses Nahrungshistamin wird von der Diaminoxidase aus dem dünnen Darm abgebaut.
00:16:57: Und es baut auch das Histamin ab, das von verschiedenen Bakterien produziert werden können, sogenannten Histaminbildnern, die vielleicht etwas präsenter im Darm zu finden sind.
00:17:08: Und so haben wir ein gutes Verhältnis zwischen Aufnahme über die Nahrung und Abbau, was passieren sollte.
00:17:13: Und damit die Diaminoxidase richtig funktionieren kann, braucht es auch Kurvaktoren.
00:17:17: Dazu gehören unter anderem Kupfer, Vitamin B-Sex und Vitamin C. Und auch hier haben wir natürlich mögliche Veränderungen, auch genetische Veränderungen, dass die Diaminoxidase vielleicht nicht ausreichend produziert werden kann.
00:17:32: Aber wenn wir uns vorstellen, dass Diaminoxidase primär im Dünndarm produziert wird, in der Dünndarm-Schleimhaut ist bei Entzündungen im Dünndarm wahrscheinlich die Funktionsweise der Diaminoxidase-Produktion ebenfalls mit eingeschränkt.
00:17:47: Oder wenn eine Dysbiose besteht, gerade auch im Dünndarm, die sogenannte SIBO beispielsweise.
00:17:53: Oder Substanzen, die die Diaminoxidase-Funktion beeinträchtigen, wie zum Beispiel Alkohol.
00:18:01: Oder Östrogene oder verschiedene Medikamente.
00:18:06: Gerade sind es so.
00:18:07: Blutdrucksenker, könnte man hier mit erwähnen, die die Funktionsweise mit beeinflussen.
00:18:12: Und hier liegt vielleicht der Kern drin.
00:18:15: Das heißt, wenn die Diaminoxidase in ihrer Funktionsweise in der Produktion eingeschränkt ist, dann entsteht gegebenenfalls ein Missverhältnis mit zu viel Histamin, was ich quasi anreichern könnte und die Rezeptoren, wie wir wissen, sind auch da und es kommt zu Beschwerden.
00:18:33: Und hier haben wir diese Begriffe und da sollten wir einfach noch mal drauf eingehen, die häufig verwendet werden und ich versuche es immer so zu umschreiben, dass Begriffe wie Histaminintoleranz, Histaminunverträglichkeit und Histaminose dass wir uns mal etwas genauer anschauen.
00:18:50: Es wird häufig verwechselt.
00:18:52: Und wenn wir uns die Einteilung korrekt anschauen, und so würden wir vielleicht auch hier noch mal eine Differenzierung machen, als Pauschal zu sagen, ja, du hast eben eine Histaminintoleranz, würden wir die Histaminose quasi als Sammelbegriff bezeichnen, dass grundsätzlich zu viel Histamin im System ist.
00:19:09: Nicht weil Histamin per se etwas Schlechtes ist, sondern weil wir ein Missverhältnis zum Abbau haben oder sehr viel Histamin aufnehmen.
00:19:16: Histaminose heißt erst mal zu viel Histamin im System, egal warum.
00:19:21: Und die Histaminintoleranz, auch HIT abgekürzt, ist eine klare Unterform der Histaminose.
00:19:29: Weil hier geht es spezifisch nur darum, dass Histamin nicht ausreichend abgebaut werden kann.
00:19:35: Meist durch ein Enzym, das fehlt, nämlich die sogenannte Diaminoxidase.
00:19:41: Also ist die Histaminintoleranz ein Abbauproblem und Histaminose erst mal ein ... Naja, sagen wir mal, Belastungsproblem.
00:19:48: Und Histaminosen treten sehr häufig auf im Vergleich zu wirklichen definierten Histaminentoleranz, weil es logischerweise viele Ursachen haben kann, dass es zum Missverhältnis oder auch zu viel Histamin im System kommen kann.
00:20:03: Und wir haben sie eben schon erwähnt, die Dysbios, die Fehlbesiedlung mit zu vielen histaminbildenden Bakterien oder die Einnahme von Medikamenten.
00:20:12: oder Entzündungsprozesse, dass Immunzellen noch mehr Histamin ausschütten, also dann ist es ja auch extrazellulär.
00:20:18: Oder das Stresssystem spielt hier natürlich auch eine entscheidende Rolle dabei.
00:20:23: Oder Störung im Darmgewebe, also Entzündlichprozesse in der Darmschleimhaut oder Durchlässigkeit der Darmschleimhaut.
00:20:32: Es lässt sich hier keine exakte Prävalenz festlegen, aber Schätzungen gehen davon aus, dass zehn, fünfzehn Prozent der Bevölkerung mit teilweise auch nur zeitweisen, aber histaminbedingten Beschwerden zu tun haben.
00:20:45: Und wenn wir in die Praxis schauen, wenn sein Praxisalltag rein schaut und sich mit dem Thema auseinandersetzt, sieht, so selten tritt das gar nicht auf.
00:20:53: Und bei der Histaminentoleranz, wo es also wirklich um den Mangel des Enzyms geht, das ist deutlich seltener.
00:20:59: Die Datenlage zeigt hier so eine Prävalenz von etwa ein bis drei Prozent, wobei auch Frauen hier etwas häufiger betroffen sind, gerne auch im Bereich der... Perimene Pause durch hormonelle Schwankung, was auch die Diaminoxidase mit Paar einflussen kann.
00:21:16: Und wir müssen natürlich festhalten, dass die Histerminentoleranz durch einen Mangel an Diaminoxidase genetisch bedingt, auch natürlich nur eine kleine Gruppe betrifft.
00:21:27: Was wir aber durchaus sehen können, ist, dass funktionell die Menge am verfügbaren Dau, also an verfügbarer Diaminoxidase reduziert ist, weil es Probleme in anderen Bereichen gibt.
00:21:39: Und das ist wichtig für mögliche therapeutische Ansätze.
00:21:43: Ich hatte versprochen, noch mal darauf einzugehen, Abgrenzung vorzunehmen zu anderen Bereichen, wenn wir nämlich über Allergien sprechen.
00:21:48: Wir haben einen Deep-Dive.
00:21:49: Das war den ersten, den wir dazu gemacht haben.
00:21:52: Ich lohnt sich sicherlich, noch mal reinzuhören, über Allergien gesprochen.
00:21:55: Und hier hatten wir relativ klar festgestellt, dass Allergien, und die meisten von euch wissen das logischerweise auch, Allergien ... ein sehr klar definierter Prozess sind.
00:22:06: Also eine sehr spezifische Immunreaktion eines bestimmten Teils über das TH-II-System.
00:22:13: Und es geht um spezifische Antikörper, die gebildet worden sind gegen Stoffe, IgE-Antikörper.
00:22:19: Und was ist das eigentliche Prozedere?
00:22:23: Wir haben quasi einen Erstkontakt mit einer bestimmten Substanz, mit einem bestimmten Eiweiß.
00:22:27: Dagegen sind quasi Antikörper gebildet worden.
00:22:31: Es sind viele gebildet worden, weil dieser Teil des Immunsystems sehr aktiv war.
00:22:35: Diese Antikörper werden platziert auf sogenannten Mastzellen.
00:22:41: Die sind hauptsächlich im Barrieren, Nasen, Augenschleimhaut, auch im Darm.
00:22:45: Und wenn dann Kontakt mit dieser Substanz aufgenommen wird, teilweise auch nur in Spuren, dann wird sehr akut, sehr viel Histamin von diesen Mastzellen ausgeschüttet.
00:22:55: Und dann entstehen genau die bekannten Allergiesymptome.
00:22:57: Das ist nochmal ... Etwas anderes, es gibt ein spezifisches Allergien, die quasi die Masszellen aktivieren können.
00:23:05: Und dennoch, auch wenn Histamin hier nur ein Teil der Reaktion ist, sollte das Thema Histaminarme Ernährung und auch der Darm insgesamt ein Thema sein, den man in das therapeutische Spektrum bei Allergien mit einbeziehen sollte.
00:23:19: Und dann gibt es noch etwas anderes, das nennt sich Pseudoallergien.
00:23:23: Das sind dann Allergieähnliche Symptome, aber hier haben wir nicht wirklich Antikörper, IgE-Antikörper.
00:23:29: die spezifisch diese Reaktion von Mitteln, also wir haben keine klare Immunreaktion, aber durchaus die Aktivierung der Mastzellen.
00:23:37: Das können unterschiedliche Substanzen sein, wie beispielsweise Alkohol, Kontrastmittel, verschiedene Medikamente, Zusatzstoffe, da gibt es ganz viele.
00:23:47: Obwohl es jetzt keine Antikörper gibt, werden diese Mastzellen stimuliert und auch hier wird wieder Histamin ausgeschüttet.
00:23:53: diese besondere Form davon, nämlich das sogenannte Mastzellaktivierungssyndrom, wo das nicht normal auftritt, sondern wir quasi eine chronische, überaktive Reaktion der Mastzellen haben.
00:24:06: Da gibt es vierzig unterschiedliche Mediatoren.
00:24:09: Histamin ist quasi nur eine davon.
00:24:12: Und die Symptome sind logischerweise multiorganisch, weil Mastzellen sich in allen Barrieren und Regionen des Körpers befinden können.
00:24:20: Und ... Wir haben gewisse Überschneidungen des Massellaktivierungssymptoms mit der Histaminintoleranz, weil Histamin logischerweise eine Rolle spielt.
00:24:30: Aber sie sind klar unterschiedlich und man muss sie auch klar nochmal unterscheiden.
00:24:34: Dieses Thema greife ich gerne nochmal separat mit auf.
00:24:38: Aber gehen wir nochmal zurück zu den Histaminproblemen grundsätzlich und welche Rolle das Stresssystem der Dame und auch das Mikrobiom spielen, weil hier sehen wir ganz entscheidende Ansätze.
00:24:49: Wenn das Stresssystem chronisch aktiv ist oder wir eine hohe Stressaktivität haben, dann wird sich das nicht nur auf die Entstehung von Allergien gegebenenfalls auswirken, sondern explizit auch auf die schon erwähnten Mastzellen und die Empfindlichkeit, wie sie reagieren können.
00:25:07: Also auch chronischer Stress kann so pseudoallergische Reaktionen mit auslösen.
00:25:12: und zu mehr Histamin führen.
00:25:14: Und jetzt geraten wir wieder in einen Kreislauf rein.
00:25:17: Das heißt, kolonische Stressbelastung wird auch mit meiner Tag-Nacht-Rhythmik, also meinen Cortisol-Rhythmus, mit beeinflussen und stören.
00:25:25: Entzündungsprozesse werden dementsprechend auch nicht mehr optimal reguliert.
00:25:30: Es kommt zur Förderung von Entzündung.
00:25:33: Und unweigerlich wirkt sich das Ganze auf die Darmbarriere aus.
00:25:36: Und wir haben ein Absinken bei der Diaminoxidase.
00:25:39: Weil wenn die Darmbarriere nicht intakt ist oder die Darmzellen nicht gut arbeiten können, in dem Falle durch Stress, dann wird auch weniger dieses Enzymes produziert und dann besteht natürlich die Möglichkeit, dass es ein Missverhältnis von Produktion und Aufnahme von Histamin und Abbau gibt.
00:25:55: Und wenn wir hier bei der Darmbarriere bleiben, die Diaminoxidase wird in den Enterocytin produziert.
00:26:03: Und wenn die Darmschleimhaut geschädigt ist, Wir sprechen ja häufig über eine erhöhte Durchlässigkeit der Barriere, Likigut, denn man ist hier auch häufig.
00:26:12: Dann haben wir entzündliche Prozesse und die Diaminoxidase fällt ab.
00:26:17: Und das ist das, was viele Menschen beschreiben und erkennen.
00:26:21: Und die gleiche und wichtige Rolle in dem Kontext sind verschiedene Bakterien, die gerne Histamin besonders gerne produzieren oder erhöhte Enzyme-Aktivität haben das aus wenig.
00:26:34: Histidien aus der Nahrung vielleicht noch mehr Histamin gebildet werden kann.
00:26:39: Und da haben wir verschiedene Gruppen, verschiedene Eko-Li-Varianten.
00:26:42: Klebsiellen kann man mit erwähnen, auch verschiedene Lactobacillus-Stämme sind zu erwähnen, die wir sonst ja tendenziell als probiotisch und alle sind gut einstufen würden.
00:26:54: Und wenn das Ganze sich natürlich ansiedelt im Bereich des Dünndarms und wir dort eine Überwucherung dieser Bakteriengruppen haben, dann haben wir quasi einen permanenten Histamin-Input, der auf unseren Oberflächen noch mal extra produziert wird.
00:27:10: Und auch, wenn man die Ernährung schon versucht, Histaminarm zu gestalten.
00:27:14: Und es funktioniert trotzdem nicht.
00:27:16: Aber ihr merkt die Zusammensetzung des Darmikrobioms, die Funktionalität der Interozyten der Darmbarriere, das Stresssystem spielen eine entscheidende Rolle für eine gute Balance zwischen Histaminaufnahme körperigene Produktion, Ausschüttung, Abbau, normale Funktionsweise, dass das Ganze im Gleichgewicht bleiben kann.
00:27:39: Und das führt uns weiter zum Thema der Diagnostik.
00:27:43: Viele Patienten würde ich sagen, sehe ich in meinem Alltag mit Themen rund um Histamin.
00:27:50: Und ich sage es auch genauso, wie ich es gerade erwähnt habe, Histamin grundsätzlich.
00:27:55: Ob das sich nun als Histaminose herausstellt, also eine Form des Überschusses, bedingt durch Themen des Darmes, der Darmbarriere, des Mikrobioms von den zündlichen Prozessen, von der Ernährung selbst, vielleicht auch von wirklicher Histaminintoleranz bedingt durch einen Enzymangel, ein funktioneller Enzymangel.
00:28:18: Viele Sachen sind möglich, aber viele der Symptome, wie ich sie eben auch schon beschrieben habe, gerade im Verdauungstrakt, sind am Ende sehr unspezifisch.
00:28:27: Also Themen rund um Magenbeschwerden, Sodbrennen, Veränderung der Magensäure.
00:28:34: Istamin spielt hier eine entscheidende Rolle.
00:28:35: Und die Frage ist, ist ausreichend Istamin auf der einen Seite da, können die Rezeptoren arbeiten oder ist es auch zu viel?
00:28:42: Und macht es mir dann Probleme, aber eben auch Durchfälle, Blähungen, Reaktionen der Haut.
00:28:47: Die Wege sind groß.
00:28:49: Worauf ich hinaus will, ist, dass wir diagnostisch im ersten Schritt, logischerweise, auf die Anamnese schauen müssen und die konkrete Rücksprache mit Patientinnen und Patienten zu den Themen.
00:29:01: Wir müssen genauer versuchen zu verstehen, was vielleicht auch Symptomketten sind.
00:29:05: Also nicht nur, das ist immer die simple Vorstellung, Essen, Reaktion und Reproduzierbarkeit.
00:29:13: Das ist natürlich schon ein spannender Aspekt.
00:29:15: Wenn man beispielsweise die Fragen kann man ja stellen, Rotwein getrunken, Sex getrunken oder ... Käse, gut gereiften Käse gegessen und dann sofort Reaktion.
00:29:26: Und jetzt kommt der ganz entscheidende Punkt.
00:29:29: Wenn es nicht eine klar definierte Unterkategorie, nämlich Histamin-Intoleranz ist, sondern eine Histaminose, dann sieht man vielleicht, dass es nicht unmittelbar eine Reaktion gibt.
00:29:41: Und das ist logisch, weil in einem Prozess und einem funktionellen Prozess wird vielleicht phasenweise Histamin nochmal wieder besser abgebaut.
00:29:49: Oder es muss sich etwas anreichern bis Symptome auch wirklich entstehen.
00:29:53: Und das muss man versuchen, zu differenzieren.
00:29:56: Aber es ist nicht nur das Gespräch, aber ich sehe es als ganz wichtig, über die einem Nese genauere Informationen zu bekommen.
00:30:02: Reaktionsmuster zu erkennen, Lebensmittelgruppen, wo Menschen uns auch erzählen, die vertrage ich gar nicht mehr, das kann ich gar nicht aufnehmen.
00:30:09: Da sollte man sich genauert mit beschäftigen.
00:30:13: Und das ist natürlich jetzt erst mal an Kolleginnen und Kollegen gerichtet, sich dafür Zeit zu nehmen.
00:30:19: Und natürlich dürfen Menschen, die uns jetzt zuhören und dem Thema Histamin ganz offen gegenüberstehen und da mehr zu erfahren wollen, natürlich auch interessant zu erkennen.
00:30:28: Erkenne ich potenziell selbst irgendwelche Muster, aber gerade, wenn man gefühlt auf ganz viele unterschiedliche Sachen reagiert, die aber nie so eindeutig spezifisch sind, ist Histamin trotzdem immer noch ein interessantes Thema.
00:30:40: In der Diagnostik gibt es weitere Möglichkeiten, auf die man schauen kann, beispielsweise Und das macht dann durchaus Sinn, um eine Aussage darüber treffen zu können, ob es eine Histaminintoleranz ist, nämlich die Diaminoxidase und dessen Aktivität zu bestimmen.
00:30:54: Und das tut man dann im Blut beispielsweise.
00:30:57: Man kann das auch im Stuhltesten.
00:30:59: Aber die Diaminoxidase an Wesenheit quasi wie viel und wie aktiv kann es arbeiten, ist eine Möglichkeit, diagnostisch dem Ganzen auf den Grund zu gehen, ob genügend produziert wird, grenzwertig oder wirklich zu wenig produziert wird.
00:31:13: Und man kann natürlich sich auch diese Co-Faktoren anschauen, dass die Diamin-Oxidase gut funktioniert, nämlich Vitamin C, Vitamin B-Sex oder Kupfer beispielsweise.
00:31:23: Istamin selbst kann man im Blut auch bestimmen, aber die Ausseigekraft ist relativ begrenzt, es ist quasi instabil.
00:31:31: Da würde ich immer noch mal, wenn man nur mal angenommen würde, nur histamin bestimmen für sich alleine.
00:31:38: Und es ist unauffällig eher der Symptom Beschreibung der Patientinnen und Patienten eher noch mal drauf eingehen.
00:31:44: Weitere spannende Testungen, um dem ganzen Thema einmal auf den Grund zu gehen.
00:31:49: Vielleicht besteht das ein Leben lang schon.
00:31:51: Dann würden wir quasi genetisch herausfinden wollen.
00:31:54: Gibt es Polymorphismen oder Genvarianten?
00:31:58: die gerade so bei chronischen Verläufen interessant sein können.
00:32:01: Für viele gilt das nicht schon aus dem Gespräch heraus.
00:32:04: Meistens treten die Symptome seit einem gewissen Zeitraum, einigen Jahren beispielsweise mit drauf.
00:32:09: Und der andere spannende Teil ist natürlich rund um die Stuhldiagnostik.
00:32:14: Auch hier kann man den Histamingehalt im Stuhl bestimmen.
00:32:18: Aber nicht nur den Histamingehalt im Stuhl, auch der ist natürlich veränderbar, je nachdem, was man gegessen hat.
00:32:25: Viele Menschen entscheiden sich auch, wenn sie merken, bestimmte Lebensmittel funktionieren nicht so gut, dass sie dadurch quasi auch Histamin eher automatisch reduzieren.
00:32:34: Aber wir würden uns natürlich im Stuhl mit anschauen, einmal, wie ist die Zusammensetzung der Bakterien?
00:32:39: Gibt es viele histaminbildende Bakterien?
00:32:42: Also explizit Histaminbildner, so werden sie auch beschrieben.
00:32:45: Wir gucken uns aber andere Themen eben auch an den Stuhl-PH-Wert, das Darm-Assoziative-Immunsystem mittels des Sekretorischen, die Munglobolin A, beispielsweise.
00:32:55: Und die Darm-Schleimhaut-Barriere und den Zündung.
00:32:57: Karl-Protektin, könnte man hier erwähnen, als Entzündungsmarker und für die Darm-Schleimhaut-Barriere, Marker wie Zonoline und Alpha-I-Santitopsin.
00:33:05: Um eine Ursache vielleicht zu finden, die ein Missverhältnis zwischen Histaminaufnahme körperigene Produktion und Abbau mit beschreiben könnte.
00:33:15: Und je nach dem, was wir dann finden, und ich habe das Eingangs erwähnt, es muss nicht nur eine histaminarme Ernährung sein.
00:33:21: Jetzt haben wir so viele Aspekte mit berücksichtigt, die bei Histamin eine Rolle spielen.
00:33:26: Ich glaube, dass es sehr nachvollziehbar ist, dass es nicht nur eine histaminarme Ernährung sein muss.
00:33:32: Und je nach Befund und sagen wir mal, wir haben erkannt oder herausgefunden, dass es eine klare Histaminintoleranz ist.
00:33:42: Daumangel und die Symptome bestehen seit Jahren, Jahrzehnten vielleicht.
00:33:47: Und wir haben auch andere auffällige Werte im Darmbereich.
00:33:49: Dann kann man eine Reduktionsphase in der Ernährung vornehmen, um quasi die Histaminlast zu senken.
00:33:56: Was aber im Regelfall nicht bedeutet, dass man das ein Leben lang machen muss.
00:33:59: Ich versuche das auch immer wieder gerne so zu beschreiben.
00:34:01: Und dann gibt es verschiedene Listen und verschiedene Ansatzpunkte, grob zusammengefasst.
00:34:06: gereifte und fermentierte Produkte, die würde man weglassen.
00:34:10: Aufgewärmte Produkte würde man weglassen.
00:34:12: Warum aufgewärmte Produkte?
00:34:13: Weil es das gleiche Prinzip des Abbauprozesses ist.
00:34:18: Das heißt, einmal gekocht und dann gelagert und nochmal erwärmt.
00:34:23: Dann wird, egal was darin enthalten ist, Eiweiße abgebaut werden, Histidien freigegeben werden und gegebenenfalls mehr Histamin gebildet werden oder auch mehr Histidien in einem Darmankommen, der sich noch mehr darüber freut, beziehungsweise die Bakterien, um daraus Systemien zu bilden.
00:34:40: Das heißt, Reifungsprozesse, das sind immer so die ersten Sachen, wo wir drauf schauen.
00:34:44: Und natürlich gibt es dann in der Unterscheidung noch mal verschiedene Lebensmittelgruppen, die man versucht, zu reduzieren.
00:34:53: Man findet hier sehr gute Listen und Möglichkeiten rund um Gewürze, beispielsweise Getreide, Backwaren, Milchprodukte.
00:35:02: Aber es wird relativ klar, dass man sagt, je länger es gereift ist, also Joghurt als fermentiertes Produkt, ist dann logischerweise schwierig.
00:35:09: Es gibt verschiedene Nüsse und Beeren, die man mit berücksichtigen muss und warum.
00:35:14: Das kann man relativ gut einteilen, weil es andere Biogene Amine gibt.
00:35:20: Wir hatten ja schon gesagt, es gibt mehrere, die quasi ähnlich wirken wie das Histamin selbst.
00:35:26: Und die finden wir beispielsweise in Ananas, in Banane, in Birnen, in Erdnüssen, in der Grapefruit, in Himbeeren, in Hülsenfrüchten, in Kiwi, Orangenpapaya und Weizenkeim.
00:35:38: Und da werden jetzt wahrscheinlich wieder viele sagen, das sind genau diese Gruppen, aber nur, um diese Einteilung vorzugeben.
00:35:43: Und wenn ... wir quasi ein zu viel haben, dann würde man diese Gruppen tendenziell eher auch versuchen zu reduzieren.
00:35:52: Es gibt aber auch andere Lebensmittelgruppen und da gibt es gewisse Überschneidungen zur genannten Histermin-Liberatoren oder Stimulatoren für die Mastzellen.
00:36:02: Die hatten wir eben schon mit angesprochen.
00:36:03: Da zählt zum Beispiel Alkohol mit dazu, aber auch hier Erdbeeren, verschiedene Nüsse wie Cashewkerne oder Walnüsse, Meeresfrüchte, Schokolade, insbesondere Kakao.
00:36:15: Tomaten, Zitrusfrüchte und schon, wie erwähnt, verschiedene Medikamentengruppen.
00:36:22: Eventuell ist es das eher.
00:36:24: Wenn wir eher die Tendenz haben, dass das Ganze aus dem Mastzell als entzündliche Reaktion mit rauskommt, dann sollte man diese Gruppen vielleicht eher mit vermeiden.
00:36:32: Oder, und das ist der andere Aspekt darauf, Substanzen, die die Diaminoxidase quasi hemmen können.
00:36:39: Jetzt wird schon weniger produziert und es wird nochmal gehemmt.
00:36:41: Auch hier zählt wieder Alkohol mit dazu.
00:36:45: Bestimmte biogene Amine, die ich eingangs erwähnt hatte, wie beispielsweise die Ananas mitzuewähnen, die Banane, die Birne als Lebensmittel, die durchaus auch die Diaminoxidase hemmen können.
00:36:59: Aber eben auch hier verschiedene Medikamentengruppen und Koffein spielt hier noch eine entscheidende Rolle.
00:37:06: Das ist ein Teil rund um die Ernährung und es lohnt sich durchaus, dem eine Chance zu geben.
00:37:12: und es zu versuchen, konsequent umzusetzen.
00:37:15: Man kann, und das ist jetzt der andere Teil, und je nach Befund, nicht bei jeder Form der Histaminose, es ist notwendig, aber zumindest immer dann, wenn die Diaminoxidase fehlt, kann man dieses Enzymen substituieren in sogenannten Daukapseln.
00:37:33: vor einer Mahlzeit.
00:37:34: Und je nachdem, wie hoch der Histamiengehalte ist, um diesen Abbau zu unterstützen, kann man so etwas auch mit einbauen oder eben Co-Faktoren wie Vitamin B-Sex, Kupfer und Vitamin C. Wenn die Mastzellen überreagieren, was die manchmal gerne tun, ist Vitamin C, was ich gerade zuletzt erwähnt habe, auch nochmal interessant, aber eben auch beispielsweise Substanzen wie Quercetin.
00:37:53: Und dann müssen wir natürlich mehr und mehr in das ursächliche Thema herangehen, wenn sich in dem Bereich etwas bestätigt, nämlich beispielsweise, die Darmschleimhaut zu regenerieren oder probiotisch das ganze prä- und probiotisch das ganze zu unterstützen.
00:38:10: Das kann man über die Ernährung natürlich auf der einen Seite versuchen, aber eben auch prebiotisch mit unterschiedlichen Phaserstoffen, die geeignet sind, dass wir einen guten Näheboden für das Darmikrobium bekommen.
00:38:22: Und wir würden versuchen, probiotisch aufzubauen oder Dyspiosen auszugleichen ist ja quasi immer der Versuch dabei.
00:38:28: und jetzt ist der entscheidende Punkt, dass zu die Standardpräparate häufig nicht gut funktionieren, weil sie, wir haben es schon erwähnt, verschiedene Bifidio- und auch Lactobacillus-Stämme enthalten, die durchaus auch noch mal gerne mehr Histamin produzieren.
00:38:41: Deswegen muss man auf ein histaminarmes Probiotikum schauen, was natürlich logischerweise zu dem Befund des Darmikrobiums dazu passt und Die Frage vielleicht auch funktionell, spezifisch eins, nämlich mit Bakterienstimmen, dass vielleicht sogar noch mehr Histamin mit abbauen kann.
00:39:01: Und das sind Dinge, die mit berücksichtigt werden sollten.
00:39:04: Und zu guter Letzt natürlich noch im Lebensdienst.
00:39:08: vor allen Dingen das Thema rund um Stress und Stressregulation.
00:39:13: Das ist durchaus ein wichtiger Punkt, nicht nur, wenn es um die Mastzellen und deren Aktivierung geht, sondern eben auch für die Darmbarriere.
00:39:20: Und natürlich gibt es hier unterschiedliche Möglichkeiten.
00:39:22: Ich empfehle nochmal in unseren DiebDive, rund um die Vakusregulation reinzuhören.
00:39:28: Da gibt es ganz viele spannende Ansätze, die man dafür verwenden kann.
00:39:33: Und ich weiß, es klingt immer sehr leicht gesagt, aber die Regulation im Stresssystem ist eine ganz entscheidende Komponente, damit auch sich der Staminhaushalt wieder ausgleichen kann.
00:39:46: Und vielleicht noch eine andere Lebensstilintervention, nämlich körperliche Aktivität.
00:39:50: Gerade so was im Bereich der Grundlagenausdauer ist sehr hilfreich.
00:39:54: Denn viele kennen das unter Umständen auch, dass der mechanische oder intensive Reiz im Sport auch zu histermienähnlichen Reaktionen führen kann.
00:40:05: Und die sollte man zumindest in der Anfangszeit eher versuchen, etwas zu reduzieren.
00:40:08: Nicht, dass sie nicht wichtig wären, aber sie können zu überschießenden Reaktionen führen.
00:40:13: Das Ziel ist also nicht grundsätzlich, nur Histamin zu vermeiden, sondern natürlich die gesamte Thematik einmal zu überblicken und logischerweise individuell vereinzelt und im Idealfall für alle Patientinnen und Patienten einen Weg zu finden, der hier geeignet ist und passend ist und an die Ursachen herangeht.
00:40:32: Histamin ist eine essentielle Substanz, ein essenzieller Bodenstoff in unserem System, ohne den wir nicht funktionieren würden.
00:40:38: Histamin ist nicht schlecht, das ist wichtig zu unterstreichen.
00:40:42: Aber gegebenenfalls ist da zu viel Histamin oder es kann nicht gut abgebaut werden und es gibt uns ein Zeichen dafür, dass es ein Ungleichgewicht in unserem System gibt.
00:40:51: Im Darm, im Mikrobiom, das Stresssystem, dem Immunsystem oder eben auch der beschriebenen Abbauwege.
00:40:57: Wenn wir die Ursache adressieren, reguliert sich Histamin quasi zuverlässig und wir behandeln sehr radikal, also wirklich an der Wurzel und nicht nur das Symptom.
00:41:09: Ich hoffe, dass dir die Folge rund um Histerminen gefallen hat und ich den einen oder anderen neuen oder vielleicht doch schon bekannten Blickwinkel aufgreifen konnte und es gut zusammenfassen konnte, wenn du unseren Podcast magst und gerne mehr davon haben möchtest, drückt gerne unsere Glocke und lasst uns gerne eine Bewertung da, wir freuen uns sehr darüber.
00:41:30: Und wenn du Menschen in deinem Umfeld hast, wo du glaubst, dass das Thema Histamin interessant sein könnte, dann teil gerne dieser Episode.
00:41:37: Wir freuen uns, wenn mehr und mehr Menschen in unsere Community Mitte zukommen.
00:41:42: Ich bedanke mich ganz herzlich und freue mich auf die nächste Episode mit euch.
00:41:46: Revolutionäre Perspektiven auf Gesundheit und Krankheit.
00:41:51: Paracelsus Lab.
00:41:54: Der Podcast der Parazelsos Gesundheitsakademie.
00:41:59: Mehr Infos auf parazelsos.de Ein all-isern-new Original Podcast.
Neuer Kommentar